Weißer Schleim im Oeldeckel und Zylinderkopfdeckel

[Bikerboy-GF]

Ich habe vor kurzem das Oel+filter gewächselt bin ca 500km gefahren nur kurzstrecken,
Polo 6N 1.0 ich wollte das oel nochmal prüfen und der ganze deckel war mit so einen weißen schleim bedeckt.
Zylinderkopfdichtung müsste noch in ordnung sein weil kein oel im wasser ist und er auch kein wasser verliert aber irgendwie muss ja das wasser in das oelkreislauf gelangen ?????

 

[fuchs_100]

Durch den (extremen) Kurzstreckenbetrieb. Daher auch unbedingt dein Zeitintervall von einem Jahr einhalten - unabhängig von den gefahrenen Kilometern. Du hast starke Ölverdünnung und eben auch das Kondenswasser im System durch die Kurzstrecken.

 

[Bikerboy-GF]

Ist das den schlimm für den Motor ?????? schon oder!!!!
was muss ich machen damit ich den Motor wieder von innen sauber kriege.

oder kann ich das so lassen.

 

[fuchs_100]

Kurzstrecken sind nie gut für einen Motor. Der ist ja nicht komplett verschlammt innendrin, sondern das sind halt gerade die oberen, kalten Stellen, an denen das Wasser kondensiert und sich ablagert. Bei einigen Motoren war das auch stark konstruktionsbedingt. Den Schlamm bekommst im Prinzip raus, indem du den Ventildeckel abnimmst und ihn innen reinigst. Vorallem sollte man hier auch auf die Kurbelgehäuseentlüftung achten, dass die sauber bleibt, denn die setzt sich sonst am ehesten zu.
Für die sonstige "Innenreinigung" kannst du vor dem nächsten Ölwechsel auch gerne ein Reinigungs-Additiv zugeben und zukünftig halt immer wie ich es oben schon schrieb 1x jährlich einen Ölwechsel machen.
Der Schlamm wird aber wieder kommen bei dem Fahrprofil.

 

[Hubsi336]

Hallo, ich fahre auch viel Kurzstrecke und wechsle 2 mal im Jahr einmal vor dem Winter und dann danach, ich weis das ist etwas aufwändig aber so habe ich da keine Probleme...

 

[Hubsi336]

wenn Du nicht weist wies innen ausschaut kannst auch Liqui Moly Motorclean verwenden da ist bei mir ganz schöne Brühe rausgekommen!!

 

[neymar]

das motorclean aber nur wenn der ölwechsel durchgeführt wurde, oder? oder kann man das auch so reinkippen?

 

[fuchs_100]

Wenn er durchgeführt wird! Das ist ein Reinigungsadditiv, welches kurz vor dem Ölwechsel zugefügt wird und dann mit abgelassen wird.

Siehe dazu auch das Datenblatt.

Das ist aber eigentlich halt nur zur Reinigung vorgesehen, wenn vorab geschlampt wurde. Es ersetzt also nicht die verkürzten Ölwechselintervalle bei erwschwerten Betriebsbedingungen.

 

[Hubsi336]

Fuchs hat Recht, man sollte das Zeug ins warme Öl kippen und dann den Motor 10 min im Leerlauf laufen lassen und dann wie gewohnt den ÖW machen. Ich mach das immer wenn ich mir einen Gebrauchten geholt habe und nicht weis wie vorher geschlampt worden ist - siehe Aussage von Fuchs.
Aber aufpassen von LM gibt es 2 verschiedene Zusätze die einen ähnlichen Namen haben aber einer bleibt ca 200km drin der andere eben wie oben!! Ich bevorzuge die 10min Methode weil ich das Zeug dann auch gern wieder draussen habe...viel Spass beim Wechseln!

 

[Bikerboy-GF]

ok das mit dem Reinigungsadditiv klingt sehr interesant und werde es mal machen schaden kann es ja nicht, Hubsi336 kannst du mir ein bestimmtes MotorOel empfehlen welches man eher nehmen sollte, ich benutze sonst immer LM 10W40

 

[Hubsi336]

Ich fahre auch LM aber das 5W-40, das empfiehlt LM auch für meinen Polo - 6n1 44KW. Guggst einfach in den LM Productfinder online

 

[Bikerboy-GF]

ok ich werde es mal mit dem dünneren oel versuchen, man hat mir auch gesagt das das oel schneller warm wird und dadurch besser für kurzstrecken eignet als dickeres oel , das oel was drin ist LM 10W40 ist erst 5-8tkm gelaufen, ich werde mal diese LM reinigung machen und dann neues oel aufkippen mal sehen ob sich das dann bessert, vielen dank für die tipps.

LG Aziz

 

[neymar]

dank an euch für die erklärung. gerade das mit dem gebrauchten scheint gut zu sein, weil ich mir im sommer einen gebrauchten holen will. dann weiss ich wenigstens was ich zu tun hab

 

[captn.kirk]

Hallo Captn. Kirk hier!
Also der Schleim lässt sich am besten durch "Rasen auf der BAB" vermeiden!!
Einfach mal ´ne schnelle Tour in bestimmten Abständen auf der BAB machen und der Schleim entsteht
nicht mehr.
Im übrigen ist der Schleim irgendwie harmlos. Wenn nicht, würden tausende Motoren jährlich
ihren Geist wegen Kurzstrecke aufgeben.
Habe bisher noch nie von einem Fall gehört, weil der Motor "Schleim" hatte.

Captn. Kirk

 

[fuchs_100]

Also diese Schleimablagerung ist schon ein Problem. Richtig, so kann man es vermeiden, er muss regelmäßig schön heiß werden. Also ein Langstreckenfahrer hat solch ein Problem nie.
Das Problem ist, dass dies ja ein Öl-Wasser-Gemisch ist und das bildet sich nicht nur am Öldeckel, sondern auch in der Kurbelgehäuseentlüftung und die setzt sich dann über die Jahre hinweg zu. Im Winter gefriert diese Masse dann und die Entlüftung ist dicht. Der Motorinnendruck wird dann so hoch, dass es in der Regel den Ölmessstab raushaut und dort dann auch das Öl rausdrückt. Wenn es rechtzeitig bemerkt wird, ok, ansonsten schlecht!

Aber allgemein ist schlecht, dass dies eben ein Anzeichen für Kurzstreckenverkehr ist und dies ist allgemein schlecht für den Motor. Starke Ölverdünnung ist hier dann der Fall, weshalb ja auch ein Zeitintervall beim Ölwechsel mit vorgegeben ist seitens Fahrzeughersteller. Damit sollen Probleme auch bei extremen Kurzstreckenfahrer vermieden werden. Zur Not muss das Wechselintervall noch stärker verkürzt werden.

 

[captn.kirk]

Hallo Captn. Kirk hier!
Gerade bei´m Autoverkauf ist dieser Schleim ein Preisminderungsgrund,
obwohl dieser Schleim Jahreszeitenabhängig ist.
Die Kurbelgehäuseentlüftung friert im Übrigen nicht ein, sondern "verkohlt"!
Durch die Motorwärme wird der Wasseranteil verdampft und die größeren Rußanteile
setzen sich dann dort ab.
Größere Rußanteile bilden sich aber erst nach längerer Laufzeit.
Von einem "rausgehauenem Ölmeßstab" habe ich noch nie gehört.
Also "Ölverdünnug" gab es meiner Meinung nach nur bei den alten Motoren mit
"angeflanschter Benzinpumpe", weil die Membrane undicht war und dadurch
das Benzin das Öl verdünnt hat.
Irgendwelcher Schleim oder Wasser kann eigentlich nicht das Öl verdünnen.
Eher schon eine Emulsion erzeugen. Was dann wieder auf den Schleim deutet.
Habe hier gerade den Wagen vom Arbeitskollegen an Wickel. 4 Jahre, betone
jetzt nochmal "4 Jahre" ohne Ölwechsel!!!!!!!!!
Konnte keinen Schleim feststellen, obwohl seine Frau den Wagen nur auf
Kurzstrecke fährt. Dafür war das Altöl soooooowas von schwarz (bei einem Benziner),
hätte locker zum Diesel gepasst

Captn. Kirk

 

[fuchs_100]

Glaub es oder glaub es nicht. Ich spreche jedenfalls aus dem Werkstattalltag und ich denk mir sowas nicht aus! Hin und wieder darf man einem Fachmann auch mal glauben

 

[captn.kirk]

Hallo Captn Kirk hier!
@fuchs 100
Sorry, das ich als Neuling dir auf die Füße getreten bin!!
Aber als (versierter) Hobbyschrauber hat man ebend andere Erfahrungen.
Als "dein Zitat" Fachmann sieht man manche Dinge aus der Erfahrung herraus,
ohne an andere Symptome zu denken.
Könnte es nicht doch sein, dass die Kurbelwellengehäuseentlüftung nicht einfriert,
sondern verkohlt!?
Wie wird dieser Fehler im Normalfall in der Werkstatt behandelt?
Auto rein zum Abtauen ung dann fertig!? Oder Entlüftung reinigen?
Wäre jetzt mal interessant, ob dieser Fehler nur in der kalten Jahreszeit auftritt
oder auch das Jahr über!

Captn. Kirk

 

[fuchs_100]

Ne, du bist mir nicht auf die Füße getreten. Mir ist es mittlerweile letztlich auch egal, ob mir jemand glaubt oder nicht, dafür hab ich viel zu viel zu tun, um mich damit abzugeben.
Der Fehler tritt ausschließlich in der kalten Jahreszeit und somit bei Frost auf und natürlich bei Fahrzeugen, die draußen stehen. Meist sind es dann die Ölabscheider, die hier das Problem verursachen. Es setzt sich alles mit dem Schlamm zu (was bei warmen Temperaturen noch kein so großes Problem bedeutet, da der Motorinnendruck dafür sorgt, dass die Wege frei bleiben) und letztendlich ist hier kurzzeitig mal dicht. Der Motorinnendruck steigt und irgendwohin müssen die Gase und da gibts halt meist nur einen Ausweg übern Ölmessstab.

In der Regel lassen die Leute dann das Fahrzeug stehen und kommen erst später damit oder rufen an. Bis sich jemand der Sache annimmt, ist das Problem wieder weg, denn bereits die geringe Strahlungswärme des Motors oder auch die Außentemperaturen haben das Problem wieder gelöst. Passiert aber dann immer wieder, wenn man nix dagegen macht. In der Regel wird dann der Ölabscheider und ggf. Schläuche getauscht und dann ist wieder Ruhe.