Untertourig fahren ---> schlecht für Motor?

[Haluk]

Hallo Forum,

habe da mal eine Frage zu meinem Fahrstil. Ich fahre seit neuestem einen GIV TDI PD 74 KW. Das ist mein erstes Dieselfahrzeug. vorher hatte ich einen Golf II 1,6 Bj 89. Dieses Fahrzeug habe ich sehr untertourig gefahren d.h. 50km/h im vierten Gang usw.

wie ist das nun mit dem TDI ist untertouriges fahren schlecht für den Motor?

wie ist es mit 50km/h im 5.Gang ? funktionieren tut es aber ist es auch nicht schädlich für den Motor?

Und wie ist es wenn ich bei 50km/h im 5. Gang dann beschleunige auf sagen wir mal 100, diese Vibrationen (bei untertouriger Fahrweise) die man im Ansatz spürt sind die nicht schlimm für ein Fahrzeug?

Danke euch für eure kompetenten Antworten.

Ihr seid die besten

Haluk aus Heidelberg

 

[Philly]

Bei der heutigen Motorentechnik macht es nichts aus den Motor untertourig zu fahren. Selbst die Benziner machen das genauso mit wie die Diesel. Nur das die Diesel unten mehr dampf haben. Ich habe vor einiger Zeit mal einen Bericht darüber gesehen. Der war recht interessant. Allerdings kann es, wenn man den Motor heufig untertourig fährt, nicht schaden den Motor auf der BAB ab und zu mal duchzublasen.

 

[Frank_21]

Hallo,

ich fahre meinen 1.6 16V immer bei 50 km/h im 5ten Gang. Und das habe ich schon immer so gemacht. Und alle Motoren haben ohne Probleme über 200.000 km geschafft und wenn ich sie nicht verkauft hätte, auch bestimmt noch mehr.

Es stimmt, die modernen Öle und Ölpumpen bringen auch bei niedrigen Drehzahlen ausreichend Druck auf.

Gruß
Frank

 

[Bertil]

Hallo,

dein AXR oder ATD Motor (vermute ich mal) hat ein konstantes maximales Drehmoment von 240NM von 1800 - 2400 U/min. Was nennst du denn da Untertourig? Der Motor kann problemlos von kurz über Standgas herauf gefahren werden. Untertourig ist beim Diesel Motor, der sein maximales Drehmoment schon sehr früh liefert, unter 1000U/min - also unter Standgas!

 

[Frank_21]

Das stimmt, aber bei meinem 1.6 16V kann man schon von "untertourig" reden. Denn sein max Drehmoment liegt bei 4500 U/min an.

Gruß
Frank

 

[Haluk]

Mich interessiert in erster Linie, ob das beschleunigen bei untertourigem fahren so ca. bei 1200 RPM nicht irgendwie schädlich ist für die Maschine?

Danke für die bisherigen Antworten

also bei meinem alten Golf II Bj. 89 hat es glaube ich nicht geschadet, über 205.000 km gefahren und dann noch verkauft, tut mir immer noch weh. Das war eine tolle Maschine. Hoffe der neue wird genauso.

Grüße aus Heidelberg

Haluk

 

[Julian]

Nein, das ist ganz ok. Denn, doppelte Drehzhal bringt ca. 8fachen Veschleiß aller beweglichen Teile am Motor usw.

Untertourig wäre dann unterhalb von 1000U/min, da müßte sich der Motor schon arg quälen (das macht er akustisch auch bemerkbar). Solange er rund läuft, kannst Du an Drehzahl "sparen", was das Zeug hält, denn je niedriger die Drehzahl beim Diesel ist, desto weniger Sprit benötigt er.

 

[PEOPLES]

ich waeis ja net wie einem das spass machen kann, aber mir tut meiner immer leid, wenn ich ihn unter 1500 touren fahre, am liebsten so bei 2000, dann fährt er sich am schönsten.

was aber fakt ist, das gleitlager eine bestimmte drehzahl brauchen, damit die welle "mittig" läuft und die so quasi einseitige belastungen auf das lager nimmt (ist natürlich alles bischen relativ, den die kurbelwellenlager bekommen immer von oben eins mit). also können die lager beim stark untertourig fahren ausschlagen.

 

[Bertil]

Original geschrieben von PEOPLES
ich waeis ja net wie einem das spass machen kann, aber mir tut meiner immer leid, wenn ich ihn unter 1500 touren fahre, am liebsten so bei 2000, dann fährt er sich am schönsten.

... nochmal für einen Diesel ist es kein Problem mit knapp über 1000U/min bewegt zu werden.
Bei deinem Benziner liegt das Drehzahlniveau etwas höher also solltest di ihn auch erst ab ca. 1500U/min fordern.

was aber fakt ist, das gleitlager eine bestimmte drehzahl brauchen, damit die welle "mittig" läuft und die so quasi einseitige belastungen auf das lager nimmt (ist natürlich alles bischen relativ, den die kurbelwellenlager bekommen immer von oben eins mit). also können die lager beim stark untertourig fahren ausschlagen.

... und Dieselmotoren haben diesen Aufschwimmeffekt der Lager schon wesentlich früher. Deher ist es kein Problem mit niedrigerer Drehzahl zu fahren.

Sonst kann ich mich nur Julian anschließen: Solange der Motor sich nicht auseinander schüttelt kannst du mit der Drehzahl sparsam sein.

 

[Roger]

@Haluk:

Hast Du den 74 kW ganz neu, d.h. bist Du noch am Einfahren ?

Dann würde ich ihn lieber "rund" laufen lassen, bis er eingefahren ist und erst danach mit niedrigsten Drehzahlen fahren. Also die ersten 1.000 km zwischen 2.000 und 3.000 rpm halten und mit mäßiger Last bewegen. Zwischen 1.000 km und 1.500 km langsam mit der Drehzahl hochgehen. Ab 1.500 km kann er ruhig mal bis an den "Roten" drehen, am Anfang lieber im Gefälle und nicht in den höheren Gängen, also auch erstmal mit wenig Last. Dabei Ölverbrauch im Auge behalten.
Die TDIs brauchen auch recht lange, bis sie wirklich eingefahren sind.

Sicher ist sicher. Eingefahren wird es ihm nichts mehr ausmachen, mit niedrigen Drehzahlen "gequält" zu werden. Sooo viel sparst Du damit aber auch wieder nicht, der TDI ist von Haus aus ja schon sehr genügsam.

 

[siq]

Hi

"zu" untertourig sollte man den Motor vorallem in der Kaltphase nicht fahren da bei hoher Gasstellung gepaart mit kaltem Öl die Seitenreibwerte der Kolben stark zunehmen und der Verschleiss höher ist als mit weniger Gas und etwas höherer Drehzahl. In der Einfahrphase ( die ersten 1500Km) sollte man dies unbedingt vermieden. Ich habe mal so einen Fachbericht über die richtige Einfahrmethode gelesen. Dort waren die "zu" niedertourig eingefahrenen Motoren einiges schlechter dran als die gleichen Motoren welche im unteren bis mittleren(2000-4000 bei Benziner) eingefahren worden sind. Ich glaube schon dass das Fahren kurz vor der Abwürggrenze nicht so toll für den Motor ist.

Gruss
Simon

 

[fipsel]

Dem Motor wird niedertouriges Fahren wohl nicht schaden. Aber wie Julian schon schrieb, achte auf die Vibrationen,als Indikator für zu niedrige Drehzahl.
Mein Vater hats geschafft bei seinem 1Z durch seine schaltfaule "Niedrigstdrehzahlfahrweise "
das Hosenrohr vorm Kat durchzuvibrieren. Das heißt, bei zu starken Vibrationen leiden alle Anbauteile die sowohl mit dem Motor als auch der Karosserie verbunden sind.

 

[Haluk]

Hallo, Danke erstmal für die vielen Antworten, glaube ich werde mich daran halten, also nicht so untertourig fahren.

Mein Wagen hat als ich ihn übernommen habe 7.700 km. Ich denke doch der Motor ist eingefahren oder ? Es war ein VW-Mitarbeiter, als Erstbesitzer aus Hannover. Wie fahren die Ihre Autos weiß das jemand?

währe toll zu wissen

Danke nochmal und bye aus Heidelberg

Haluk

 

[Roger]

Für das niedertourige Fahren ist der 74 kW übrigens bestens geeignet: Bis 1.400 rpm hat er mehr Drehmoment als alle anderen TDI-Varianten !

Guckst Du hier: http://www.dieselschrauber.de/Fahrschaubild.xls

 

[Bertil]

Original geschrieben von Roger
Für das niedertourige Fahren ist der 74 kW übrigens bestens geeignet: Bis 1.400 rpm hat er mehr Drehmoment als alle anderen TDI-Varianten !

Hi Roger,

mein Reden.
Übrigens ist dieses Fahrschaubild das Ergebnis einer Diskussion in der ich behauptet habe das der 100PS PD dem 110PS VEP Motor überlegen ist. In niedrigen Drehzahlen ist er das in jedem Fall (Siehe Grafik auf der letzten Seite).

 

[Julian]

Original geschrieben von Bertil

In niedrigen Drehzahlen ist er das in jedem Fall (Siehe Grafik auf der letzten Seite).

SChon, aber der PD entwickelt bei niedrigen Drehzahlen keinen so hohen Einspritzdruck an den Düsen, wie eine VEP tdi. Da kann schnell zu Rußen führen. Ausgeglichen wird das mit höherem Ladedruck, was natürlich den Lader mehr beansprucht.

 

[Bertil]

Original geschrieben von Julian
Schon, aber der PD entwickelt bei niedrigen Drehzahlen keinen so hohen Einspritzdruck an den Düsen, wie eine VEP tdi. Da kann schnell zu Rußen führen. Ausgeglichen wird das mit höherem Ladedruck, was natürlich den Lader mehr beansprucht.

Hi Julian,

alles richtig, aber der AXR ist von der Konstruktion anders. Die für den AXR verwendeten und modifizierten PD Elemente liefern schon bei extrem niedrigen Drehzahlen sehr hohe Einspritzdrücke. Sonst ist die EU4 (D4) Norm mit dem Motor nicht zu schaffen. Beim ATD (auch 74kw PD TDI aber D3) sieht das anders aus. Der Rußt sehr leicht bei niedrigen Drehzahlen. Daher ist es auch zu erklären warum der AXR einen anderen Lader hat wie der ATD.

Das Auto von Haluk sollte einen AXR Motor haben.

 

[Haluk]

@Bertil

Ja es ist ein AXR. Hat jemand schon mal Probleme mit dieserm Motor gehabt? Welches sind die Schwachstellen, und auf was muss ich Achten? Währe sehr hilfreich, da gerade erst 1000 km gefahren. Danke euch allen

Grüsse aus HD

Haluk

 

[Bertil]

Original geschrieben von Haluk
Ja es ist ein AXR. Hat jemand schon mal Probleme mit dieserm Motor gehabt? Welches sind die Schwachstellen, und auf was muss ich Achten? Währe sehr hilfreich, da gerade erst 1000 km gefahren. Danke euch allen

Hi Haluk,

also die Defektliste meines AXR füllt einen ganzen Steven King Roman!

Die "Kleinigkeiten" mal in Kürze:
- 4 neue PD Elemente (angeblich defekt - Motorvibrationen - wars aber nicht)
- neues Motor STG (Leerlaufvibrationen, Ruckeln nach Schubphase)
- neue Kopfdichtung (trozdem stinkt das Kühlwasser noch verbrannt)

Also in 5 Monaten 8 Werkstattbesuche ist nicht so prickelnd

. Ich hoffe nach dem Stoßdämpfertausch hinten (ausgelaufen) ist jetzt endlich mal Ruhe.

Der AXR ist übrigens ein weiterentwickelter ATD PD Motor mit teilweise völlig neuer Technik und der AXR soll im G5 mit OBDII weiterverwendet werden.