Bremsenrubbeln vorn Polo 86C

[Roger]

Hi,

wir haben seit einiger Zeit ein Problem mit unserem Zweitwagen, einem Polo 86C 33 kW von 09/1992.

Vorgeschichte:
Anfang 2002 waren die Bremsbeläge an der Vorderachse einseitig abgelaufen. D.h., der innere Belag war auf einer Seite fast weg, die Bremssattel war fest. Der Sattel wurde gangbar gemacht, es kamen neue Beläge drauf. Seltsamerweise gab mir der Teilemensch größere Beläge mit, auf meine verwunderte Nachfrage meinte er, das wären jetzt die Richtigen.

Vor ca. 3 Monaten trat dann vorne extremes Bremsenrubbeln auf. Eine Sichtprüfung der Bremsen ergab, dass beide Scheiben auf der Innenseite rostig waren, also der Belag beim Bremsen nicht richtig anlag. Die Scheiben waren mittlerweile so dünn, dass ich sie gleich wechseln ließ. Die Beläge wurden nochmal verwendet, die Kanten mit der Feile leicht angeschrägt und die Fläche leicht mit Schmirgelleinen abgezogen. Die Sättel wurden nochmals gangbar gemacht.

Danach waren die Bremsen einwandfrei, es trat kein Rubbeln mehr auf und die Wirkung war auch etwas besser. Nun hat das Rubbeln vorne seit wenigen Tagen wieder angefangen, stärker denn je. Die Bremswirkung ist aber sehr gut. Die Reifen habe ich schon wuchten lassen (waren aber laut Reifendienst o.k.) und Vorder- mit Hinterachse getauscht. Was kann das noch sein ? Sind die Bremssättel austauschreif, hat mir der Teilemensch die falschen Beläge verkauft oder was ?

Hoffe auf gute Tipps.

 

[mc_eck]

Hi!

Hatte häufig ähnliche Probleme beim einem G40. Bei mir waren es immer die Gleitbuchsen (und den zugehörigen Teflonbuchsen) und die Schrauben. Ich habe endgültige Abhilfe erst schaffen können, als diese Teile gewechselt wurden. Es könnte jetzt aber auch sein, das deine Spurstangenköpfe ausgeschlagen sind und jetzt besonders sensibel reagieren, bei fortschreitendem Verschleiß der Bremse. Beim Einbau der Neuteile die Gleiflächen mit Bremsenfett oder Antiquietschpaste (heist wirklich so bei VW) behandeln, dann rottet Dir da auch nichts mehr fest. Beim G40 habe ich zum Schluß auch nur noch Orginalteile verbaut, da ich nur schlechte Erfahrungen mit den Zubehörbremsen hatte.

Zu deinem Belagproblem kann ich nichts sagen, außer das doch die inneren und äußeren Beläge eh unterschiedlich sind (oder irre ich), dies wirst Du aber wohl nicht meinen. Vor dem Einbau hätte ich die Trägerplatten verglichen, die müssen doch identisch sein, da hat sich sich sicher nichts geändert.

Gruß Mc_eck

Edit: Wenn der Sattel richtig fest wäre, würde er einseitig ziehen (der Wagen), daher tippe ich auf oben beschriebene Ursachen.

 

[Roger]

@Mc_Eck:

Die Trägerplatten waren schon identisch, aber der eigentliche Belag hatte fast die doppelte Fläche gegenüber der Originalausrüstung (Auto hat erst 56.000 km drauf).

Das mit den Hülsen könnte schon passen, werde ich bei nächster Gelegenheit mal checken.

Die Beläge sind Originalteile, die Scheiben sind von Brembo *hehe*.

Thx !

 

[mc_eck]

Gehe jetzt mal davon aus, das Du die Dicke meinst ... dazu kann ich nur sagen meine erste Bremse war bei 30 Tkm komplett tot. Solange der Kolben i.o. ist und leicht zurückgeht und der Faltenbalg unbeschädigt dürfte es keine Probleme geben. Setz dich mal in Ruhe hin und nimm die Gleitschrauben und Buchsen raus und schau Sie dir an, wenn die leichtgängig sind ordenlich einstreichenn (mit der Paste) dann klappt das schon, sonst wird es relativ teuer für die normale Polo Bremse :-o

Nachtrag: ... wenn reinigen hilft, kann es sein das trotzdem nur ein Kompletttausch hilft, grundsätzlich ist ja gegen Zubehörbremsen auch nicht szu sagen, kommt halt auf die Fahrweise an, ich nicht mehr, aber mein Bruder ist eher der gemütliche, er will nicht anderes mehr aus Kostengründen (nur 1/3 der Kosten)

 

[Roger]

Nee, ich meine schon die Fläche. Beim G40 ist es klar, dass da schneller Ende ist. Der hatte bestimmt auch nicht die "Sparbeläge " der Erstausstattung.

Bei den Originalbelägen war nur ca. die Hälfte des Belagträgers mit einem Belag beklebt, der war in etwa quadratisch. Bei den Neuen Belägen war die Belagfläche fast über den ganzen Belagträger verteilt.

Ich hatte vor 18 Jahren mal einen Derby 86C Formel E, der hatte noch winzigere Beläge an der damaligen Schwimmsattelbremse, so ca. 5x5cm. Die hatte ich einmal nach 9.500 km platt gemacht...

Die kosteten aber auch nur 28,50 DM beim Freundlichen

 

[mc_eck]

Über die Größe würde ich mich eher freuen, solange der Belag dem Scheibenradius angepasst ist. Wir haben beim 2-er 55 PS (gleiche Bremse)mal 2 Scheiben plus Beläge für 48 DM bekommen (allerdings sportliche Händlerprozente, wären sonst 75 DM).
Seit ich Bremsen für meinen VR kaufen muss (288x25) lege ich Wert auf Haltbarkeit und die Kosten vorn ca. 550 DM bei VW. Also nicht kleckern so lange es noch so günstig ist

Viel erfolg bei der Fehlersuche.
Gruß Mc_Eck

 

[Roger]

Ha,

die 288x25 hatte ich in meinem 96er IIIer GTI, die hatte vorne nach 97.000 km noch 50% Belagstärke. Geile Bremse. Wirkung bis zum Abwinken

Jetzt habe ich die exakt gleiche im Golf IV TDI, kein Vergleich. Total müde in dem Auto ! Die hält da bestimmt nicht so lange

...

Die Brembo-Scheiben für den Polo habe ich inkl. 2 Bremsschläuchen für ca. 50 Euro bekommen. War auch ein netter Rabatt über Verwandschaft

 

[Roger]

Hi,

also wir haben die Scheiben mal nachgemessen, weil sich das Rad auf der Bühne speziell rechts mal leicht, dann wieder schwer drehen ließ. Die Bremse "rubbelte" also schon beim Durchdrehen von Hand !

Die Scheiben hatten eine (grob mit der Bügelmessschraube ermittelte) Dickenabweichung von 8/100 mm. Gemessen in der Mitte des Reibrings und an mehreren Stellen des Umfangs.

Wir haben die Brembos dann gegen ATEs gewechselt. Seit nunmehr über 3.000 km funktioniert die Bremse jetzt wie erwartet. Kein Rubbeln und ganz normale Wirkung. Neulich auf 2x 700 km Autobahn keinerlei Probleme. Die Brembos durfte sich der Teilehändler gegen Erstattung an die Wand hängen.

Gibt es eigentlich auch Plagiate von Brembo-Scheiben ???